Sparen in Tagesgeld lohnt sich doch
Manche Banken nutzten die kürzlich erfolgte Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins bei null Prozent zu belassen: Sie senkten die Zinsen für Tagesgeld erneut. Konkret reduzierte die Renault Bank Direkt den Zinssatz für Neukunden Mitte Juli von 0,7 auf 0,6 Prozent. Für bestehende Kunden gibt es den besseren Zinssatz einen Monat länger und erst ab 17. August dann 0,6 Prozent auf Tagesgeld.
Zahlt es sich für Sie damit überhaupt noch, Ihr Erspartes in Tagesgeld anzulegen? Noch dazu, wo die Inflation mit zuletzt 0,9 Prozent deutlich höher ist? Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage ist schwer zu geben, denn es kommt darauf an.
Es kommt darauf an, wie wichtig Ihnen Sicherheit ist
So gibt es für wirklich große Beträge wohl attraktivere Anlageformen. Aktien, ETFs oder andere Fonds werfen in der Regel höhere Zinsen ab. Allerdings winkt in der derzeitigen Niedrigzinsphase die höhere Rendite nur dort, wo auch das Risiko entsprechend höher ist. Sie sollten sich über solche Geldanlagen also nur dann darüber trauen, wenn Sie auf die so veranlagten Beträge im Notfall auch verzichten können. Für Tagesgeld spricht somit die Sicherheit dieser Geldanlage. Denn auch wenn Tagesgeld derzeit nicht allzu viel abwirft, steht fest: Der Betrag inklusive Zinsen ist Ihnen zumindest für Beträge bis 100.000 Euro pro Person und pro Bank sicher. Denn hier haftet die Einlagensicherung (zu den Details der österreichischen Einlagensicherung lesen Sie hier).
… und wie gut Sie vergleichen
Außerdem zahlen die Direktbanken immerhin noch wesentlich mehr als die meisten Filialbanken. Zum Beispiel bietet die neue Onlinebank Dadat ihren Neukunden immerhin 1,0 Prozent auf Tagesgeld. Erst nach vier Monaten sinkt der Zinssatz auf 0,3 Prozent. Ebenso hat die ING-Diba ein Neukunden-Angebot: Auch sie zahlt Neukunden vier Monate lang 1,0 Prozent, bevor die Zinsen auf 0,15 Prozent sinken.
Der Vergleich macht sich also bezahlt. Wie unser Tagesgeld-Rechner zeigt, gibt es außerdem einige Institute, die nicht nur attraktive Lockangebote bieten. So zahlen die Addiko Bank 0,9 Prozent und Moneyou 0,7 Prozent für alle, also für Neukunden ebenso wie für bestehende Kunden.
… und wie liquide Sie sein möchten
Gewisse Beträge sollten Sie zudem jederzeit verfügbar haben. Als Minimum gelten drei Monatsgehälter, damit der Ersatz für die kaputte Waschmaschine oder den eingegangenen Geschirrspüler in jedem Fall bezahlbar ist. Wohnen Sie in einem Haus, dann können die Reparaturen schon mal kostspieliger sein, weshalb in diesem Fall eher sechs als drei Monatsgehälter auf Tagesgeld-Konten geparkt sein sollten. Und sind Sie auf Wohnungssuche oder steht der Kauf eines neuen Autos an, dann brauchen Sie freilich noch weitaus mehr an flüssigen Mitteln.
Tagesgeld-Vergleich empfiehlt
Austria-Sparindex Tagesgeld
Quelle: Biallo.at